Energieverwaltungs- GmbH Schweinfurter OberLand

Die interkommunale Allianz Schweinfurter Oberland hat sich vor einiger Zeit ein wichtiges Ziel gesetzt: Die Gemeinden möchten den Ausbau erneuerbarer Energien nach einheitlichen Maßstäben vorantreiben und die daraus resultierende Wertschöpfung in der Region halten. Um dieses Ziel zu erreichen wurde das Konzept einer Energiegesellschaft in Form einer GmbH & Co. KG entwickelt. An der GmbH sind neben den sechs Mitgliedsgemeinden Maßbach, Rannungen, Schonungen, Stadtlauringen, Thundorf und Üchtelhausen auch die ÜZ Naturholding eG mit Sitz in Lülsfeld beteiligt, welche die Gesellschaft durch ihr fachliches Know-How im Bereich der erneuerbaren Energien ergänzt.

In einer interkommunalen Gemeinderatssitzung am 02. Mai 2023 in Üchtelhausen wurde die Gründung der Energie-Verwaltungs-GmbH dann mit großen Mehrheiten beschlossen. Die notarielle Beurkundung wurde am 23. Mai 2023 im Notariat Dr. Bernd Weiß und Bianca Muschel in Schweinfurt durchgeführt. Die neugegründete GmbH hat ihren Sitz im Rathaus Stadtlauringen und wird durch die beiden Geschäftsführer Friedel Heckenlauer (1.Bgm. Markt Stadtlauringen) und Dr. Benjamin Geßlein (ÜZ Mainfranken eG) vertreten. Bürgermeister Friedel Heckenlauer war zudem der Impulsgeber des Projektes im Schweinfurter OberLand.

Warum eine Energiegesellschaft?

Die Energiewende ist für den ländlichen Raum eine große Chance. Im Gegensatz zu den Ballungsräumen sind genügend Flächenpotentiale vorhanden, um Photovoltaik- oder Windkraftprojekte umzusetzen. Damit dies wirklich eine Chance für den ländlichen Raum bleibt, ist es wichtig die Wertschöpfung in der Region zu halten. Wenn beispielsweise ein externer Investor Energieprojekte in unserer Region umsetzt, profitiert in erster Linie der Investor und kaum die Region.

Dies war der Grund warum die Gemeinden des Schweinfurter OberLands beschlossen haben eine Energiegesellschaft zu gründen. Bei jedem Projekt wird es auch die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung geben. So ist gewährleistet, dass die regionale Wertschöpfung möglichst breit gestreut ist.

Wie ist der aktuelle Stand?

In jeder Gemeinde wurden Flächen ausgewählt, welche sich besonders gut für den Ausbau eignen. Bei der Auswahl wurden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie die Wertigkeit der Böden, die Entfernung zu möglichen Einspeisepunkten, Belange des Naturschutzes und die generelle Eignung für die Energieerzeugung. Aktuell befinden sich die Gemeinden in Gesprächen mit den Eigentümern und bemühen sich darum diese Flächen zu sichern.

Eine weitere Herausforderung für die Realisierung der Projekte bleibt die angespannte Netzsituation. Die hohe Auslastung der Netze trifft alle Projektentwickler, auch außerhalb des Schweinfurter Oberlands. Um hierfür schnelle Lösungen zu finden, befindet sich die Energiegesellschaft im engen Austausch mit dem Netzbetreiber.

Welche Rolle spielen die Flächeneigentümer?

Den Flächeneigentümern kommen hierbei eine entscheidende Rolle bei der Realisierung des Vorhabens zu. Auch wenn die Verträge zunächst mit der jeweiligen Gemeinde geschlossen werden, wurden die Pachtbedingungen in enger Absprache oberlandweit zu denselben Bedingungen festgelegt. Die Pachthöhe wurde so festgelegt, dass die Eigentümer eine faire Entschädigung erhalten, gleichwohl aber der Gedanke der Wertschöpfung für die Allgemeinheit nicht verloren geht. Durch eine Beteiligung wird ein wertvoller Beitrag für die nachhaltige Entwicklung unserer Region geleistet. Die betroffenen Eigentümer werden kontaktiert, für verschiedene Fragestellungen stehen die Gemeinden und die Energiegesellschaft jederzeit bereit.